Immer Noch
IMMER NOCH | NADAL 3.05-23.06.2024, Kunsthalle Görlitz
„Wenn sich Künstler mit einer Region beschäftigen, deren Bevölkerung nach 1945 ausgetauscht wurde, dann kommen dabei ganz verschiedene, faszinierende Werke des Erinnerns heraus: Ein überdimensionierter Zollstock, der viel zu groß ist, um die Görlitzer Kunsthalle mit ihren rohen Mauern zu vermessen, dafür symbolisch für die Absurdität von auf der Landkarte abgemessener Grenzziehungen steht. Ein Schiffstau, das zusammengerollt von der Decke hängt, aber so lang ist wie die Oder breit, in der Menschen auf der Flucht ertranken. Oder das Foto eines frisch ausgehobenen Grabes inmitten blühender Gräser im deutsch-polnischen Grenzraum, zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, gleich welcher Nationalität und Herkunft. Doch nicht nur den Schmerz, der in die Geschichte Niederschlesiens östlich des Grenzflusses eingeschrieben ist, thematisieren die Künstler, die sich mit der komplizierten Geschichte der deutsch-polnischen Grenzregion auseinandergesetzt haben. In der Ausstellung „Immer noch“ gibt es auch Marmelade von Früchten früher deutscher, heute polnischer Kirschbäume. Oder Tischtücher, die eine Künstlerin verschenkt, damit die Erinnerungen an ihre Großmutter nicht verloren gehen. Viele Werke erzählen auf andere Weise vom Verbindenden durch die Natur, die Generationen von Menschen überdauert.“
Sächsische Zeitung vom 11. Mai 2024
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